Ich komme noch mit der Erinnerung im Gepäck, in der es hieß
„Selbst Schuld. Hättest du es nicht gemacht, hättest du das Chaos jetzt auch nicht!“
Dies kam oft dann, wenn etwas einfach mal so richtig schief lief.
Und so können sich Zeiten ändern:
Dobby geht gut! Das schon mal vorweg.
Der junge Dobermann-Mischling kam mit dem eigentlichen Anliegen zu uns, dass er wieder und überhaupt ins Leben (zurück) findet. Er sollte zu uns, damit wir ihm helfen sich im Leben zurecht zu finden. Oder nüchtern gesagt: dieser Hund musste dringend gelevelt werden! Mit Hilfe meines Rudels ist dies in der Regel auch schnell zu erreichen. Denn, da wir zusammen wohnen, kann er nun mal keinem von uns ausweichen und jeder übernimmt einen Part seiner Erziehung und Wegweisung.
Dieser Plan klappte letztendlich … nun ja.. suboptimal.
Dobby machte unglaublich große Fortschritte. War innerhalb kürzester Zeit ansprechbar. Ließ sich leiten. War aufnahmefähig. Und wollte vom ersten Tag an lernen!
Mittlerweile kann er sogar alleine bleiben. Ganz ohne meine Türen zu schreddern oder die Wildnis durch sein Heulen herbei rufen zu wollen ;-) Der Trick: ein zentraler Raum und zwei getragene Jacken von mir. Siehe da, der Kobold zieht meine Jacken auf die restliche Liegefläche, rollt sich ein wie in einem Nest und schläft. Sehr, sehr schön; er hat seine Verlustangst umleiten können.
… Und dann stagnierte alles. Dobby wollte und konnte nicht mehr „zuhören“. Sein Gesundheitszustand verschlechtere sich zunehmend. Vier körperliche Baustellen hatte er und wir versuchten sie zu richten. Doch es gelang uns einfach nicht.
Nun entschloss ich mich letztendlich dazu ihn operieren zu lassen. Seine Chancen dazu waren ohne Zweifel nicht gut bestimmt.
Um das direkt vorzugreifen: Ihm geht es mittlerweile ausgesprochen gut! Er hat alles doch sehr gut überstanden!
Es waren Tage des Zweifels, ob die richtige Entscheidung getroffen würde. Wir Menschen sprachen sehr viel miteinander. Es kam die Angst. Was ist, wenn er in solch einer körperlich schlechten Verfassung ist, dass er sich nicht mehr regeneriert?
Das Bewusstsein überhaupt über das, ein und nun sein Leben wuchs aus! Letztendlich kam die Entschlossenheit ihm diese OP zu geben und diese Chance noch zu nutzen.
Nun können wir nach seiner dazugehörigen Genesung weiter machen und die übrigen „Baustellen“ seines Körpers angehen.
Dieser Erleichterung darüber lässt sich nicht mehr formulieren!
Dobby wird zu „Ares“, der Kämpfer!
Sein genaues Krankheitsbild möchte ich aus folgenden Gründen nicht genauer erörtern:
wir sind mittlerweile ein halbes Dutzend, die sich den Kopf über die beste Vorgehensweise zu seiner Gesundheit zerbrechen und haben nun einen Plan aufgestellt, der befolgt wird. Wenn wir noch mehr Input bekommen, qualmt mein Kopf noch viel mehr ;-)
Und dazu kommt, dass ich an ihm kein Beispiel für eine Vorhergehensweise eines stark erkrankten Hundes geben möchte. „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ ist mir hier sehr wichtig und somit beschränke ich mich dabei auf die Erziehung eines Hundes. Und in diesem Fall geht es um Dobbys Werdegang und somit auch primär darum, dass Erziehung irgendwann überhaupt keine Chance mehr hat, wenn sich der Körper eines Hundes im eigenen Kampf befindet. Eben vollkommen natürlich und dennoch manchmal um so erschreckender!
An wen geht dieses riiiiiiiesen große Dankeschön:
An seine Patin Marion. Diese unglaubliche Frau sendet uns aus der Ferne eine unglaubliche Kraft zu! Sie ist so viele Kilometer von uns getrennt und steht doch direkt neben uns! Sie erlebt jede seiner Phasen mit und schenkt uns nicht nur ihr ganzes Herzblut!!
An Petra. Und wenn nur eines seiner Haare schief im Wind steht, sie hat den ruhigen und stetigen Durchblick. Sie teilt Freud und Leid mit uns! Fiebert mit und setzt sich vollkommen für diesen jungen Kobold ein!!
An Andrea. Sie begleitete uns durch alle heiklen gesundheitlichen Fragen und ermöglichte uns letztendlich den Weg zu unserer Entscheidung. Sie brachte und bringt ihr ganzes Fachwissen zu uns herüber und investiert ebenso all ihr Können!!
An die Tierärtzin. Diese Dame hat Dobby so gut ver- und umsorgt, dass es ihm ein paar Tage danach so gut geht, wie wir es allesamt nicht erwartet haben!!
Warum dieser Beitrag:
Ich kann NICHT GENUG DANKE sagen!! Ja, ich glaube wieder an Wunder! Diese Zwischenmenschlichkeit, die sich hier aufgetan hat ist unglaublich!! Wir haben zusammen geweint, wir haben zusammen gehofft und ihr habt mir vor Dankbarkeit glatt direkt noch ein mal die Tränen in die Augen getrieben!
Diese Unterstützung für uns, diese Wertschätzung einem Lebewesen gegenüber, diese Achtsamkeit, diese Hingabe und wirklich diese Liebe, sind nicht mehr zu beschreiben!!
Und welche Erinnerung werde ich nun in der Zukunft im Gepäck mit tragen?!
„Ein schöner Mist ist das da. Na dann packen wir es alle gemeinsam an.“
DANKE!!!!
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